12 Tipps für eine nachhaltige Hausgemeinschaft
Auch jenseits der eigenen vier Wände gibt es viele Möglichkeiten, etwas für die Umwelt zu tun – zum Beispiel in Deiner Hausgemeinschaft. Egal, ob Du in der Stadt oder auf dem Land wohnst und unabhängig davon, ob Du „nur“ mietest oder Dir die Wohnung gehört: In einem ganz normalen Mehrparteienhaus kannst Du viele Verbesserungen anschieben. Wir haben 12 Ideen aufgeschrieben, wie Du Deine Hausgemeinschaft umweltfreundlicher gestalten kannst.

1) „Keine Plastiktüten“-Aufkleber an der Biotonne anbringen
Viele Menschen entsorgen ihren Biomüll nach wie vor in Tüten aus fossilem oder sogenanntem bioabbaubarem Kunststoff, nicht ahnend, dass diese in der Kompostieranlage viel Schaden anrichten. Auch „bioabbaubare“ Tüten werden in den ca. 4 Wochen, in denen der Biomüll zu Kompost verarbeitet wird, eben nicht abgebaut. Stattdessen werden sie und ihre fossilen Kollegen mühsam aus dem Biomüll herausgesammelt, was natürlich nie vollständig gelingt. Plastikreste gelangen so in den Kompost, der dann in den Gärten, in Gewächshäusern und auf Feldern ausgebracht wird.
Hier kann ein Sticker auf der Biotonne helfen. Einige öffentliche Entsorgungsbetriebe bieten Aufkleber an, die auf oben beschriebenes Problem hinweisen und darum bitten, keinerlei Kunststofftüten in die Biomülltonne zu werfen. Die Aufkleber darf man unseres Wissens nach ohne Erlaubnis der Entsorgungsbetriebe auf die Tonne kleben, insbesondere wenn sie vom Entsorger selbst zur Verfügung gestellt werden. Die Aufkleber sind wetterfest und halten mehrere Jahre. Am besten platziert man sie auf dem Deckel.
Hilfreich kann zudem sein, Menschen aus Deiner Hausgemeinschaft gezielt, aber freundlich, auf das Thema anzusprechen, vor allem dann natürlich, wenn Du jemanden in flagranti mit einer Plastiktüte an der Biomülltonne erwischst.
Unsere Erfahrung ist, dass die Sticker sehr gut wirken und selbst in großen Hausgemeinschaften eine plastikfreie Biomülltonne möglich ist.

Hier können Aufkleber kostenfrei bestellt werden:
Wir für Bio, dort auch zahlreiche Infos, Materialien und Clips.
Informationsmaterialien zum Kaufen gibt es zudem hier.
Von diesen Ausgabestellen für Biomüll-Aufkleber wissen wir (die Aufkleber werden in der Regel nur EinwohnerInnen der jeweiligen Gemeinden zur Verfügung gestellt):
- Entsorgungsbetriebe Konstanz
- Ökolöwe Umweltbund Leipzig e.V.
- Abfallwirtschaftsbetriebe Mainz-Bingen
- ELW Wiesbaden
- Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (Sticker eher für mehr Biomülltrennung, nicht konkret zum Thema Plastiktüten, online bestellen unter https://www.fes-bio.de)
- Hamburger Stadtreinigung (im Rahmen der Aktion „Wir für bio“, dort auch Coupons für die jährlich 30 kostenfreien Papier-Wachs-Tüten pro Haushalt, die zur Entsorgung des Biomülls verwendet werden können)
- Kreis Mettmann
- Germersheim
- Berliner Stadtreinigung

2) „Keine Werbung“-Aufkleber an den Briefkästen

3) Teilen-Schild an Briefkästen oder im Hausflur
Sharing is caring … und spart Geld und Ressourcen! Wir alle wissen es: Wir besitzen unendliche viele Gegenstände, die die meiste Zeit nur rumstehen und Platz wegnehmen. Wenn wir mehr teilen, was wir haben, muß nicht jede/r alles kaufen. Eine Hausgemeinschaft ist dafür ideal: Die Wege sind kurz und man kann sogar mal eben bei der Bedienung und Benutzung des Gerätes helfen, was dazu beiträgt, dass es heile zurückkehrt.
Um die anderen darüber zu informieren, was man hat, kann man Sticker am eigenen Briefkasten anbringen (etwa von Pumpipumpe, bei monomeer erhältlich). Dann muss aber die Person, die einen konkreten Gegenstand benötigt, alle Briefkästen danach absuchen. Praktischer ist da womöglich ein Zettel, auf dem bestimmte, oft gesuchte Gegenstände aufgelistet sind, und daneben kann sich die Person eintragen, die diesen Gegenstand verleihen kann.
Verleihen lässt sich eigentlich alles: Von der üblichen Bohrmaschine übers Waffeleisen oder 18er-Sets Tafelgeschirr, Beamer, Leinwand und Brettspielen bis hin zu Gartenscheren, Autos oder SUP-Boards. Wir haben auch schon von einem Mehrparteienhaus gehört, in dem es ganz bewußt nur einen Staubsauger gibt, den sich alle teilen. Macht Sinn, denn wer braucht schon jeden Monat einen Staubsauger.
Foto: Pumpipumpe-Sticker am Briefkasten.

4) Verschenk-Regal im Hausflur
- Lebensmittelüberschüsse
- Bücher
- Zeitschriften
- Pflanzen
- Kleidung
- Kosmetik
- oder einfach Nippes.

5) Leih-Guppyfriends im Waschkeller

6) Putzmittelbox für die Kehrwoche

7) Pinnwand für Aktionen, Infos & Tipps

8) Gemeinsames Gemüsebeet auf dem Grundstück

9) Mit der Hausverwaltung sprechen
- die Umrüstung der Heizungsanlage weg von fossilen Brennstoffen
- Strombezug ausschließlich aus erneuerbaren Energien
- die Installation einer zentralen Solaranlage und die Genehmigung von Balkon-Solaranlagen
- die Installation eines Gebrauchtwassersystems
- insektenfreundliche, regional typische Bepflanzung auf dem Grundstück
- bei Austausch von Einbaumöbeln und Einbaugeräten, z.B. in der Küche: Einbau energieeffizientester, hochwertiger und langlebiger Geräte und von Möbeln aus recycelbaren Materialien, z.B. Vollholz. Austausch nur, wenn die Mietpartei dies wünscht (und nicht vor der Zeit, um anschließend die Miete erhöhen zu können)
- bei Renovierung des Hauses: Verwendung von Öko-Farben und -Lacken
- Installation von Fahrradständern, Überdachung von Fahrradständern, Zurverfügungstellung von ausreichend Fahrradstellplätzen, idealerweise verbunden mit der Abschaffung von Autostellplätzen
- Verpflichtung der Reinigungsfirma, ökologische Putzmittel zu verwenden
- Verwendung von Split statt Salz beim Winterdienst
- Beauftragung eines Biomülltonnen-Reinigungsdienstes, um die Benutzung der Biomülltonne attraktiver zu machen (besonders im Sommer)

10) Gemeinsam an Aktionen in der Nähe teilnehmen, z.B. Cleanups

11) Sammelbestellungen bei Online-Händlern
