Das Gelber-Sack-Gewinnspiel 2020

Susan von monomeer hat mal wieder einen Gelben Sack vollgemacht. Dies ist uns wie immer Anlass, 3 monomeer-Gutscheine à 50 Euro zu verlosen. Hier zieht sie Bilanz.

Es ist wieder so weit! Ein Gelber Sack ist voll. Diesmal hat es 1 Jahr und 5 Monate gedauert, bis der Sack gefüllt war. Ich steigere mich: Beim letzten Mal waren es, wenn ich mich recht entsinne, 1 und ¼ Jahr.


Wie immer sei zuerst zugegeben, dass es eigentlich wurscht ist, welche Gelber-Sack-Bilanz jede/r hat - so lange man irgendwie probiert und es auch hin und wieder und gerne auch öfter gelingt, Müll einzusparen. Mein Müllaufkommen soll keine Meßlatte sein, schon allein deshalb, weil ich alleine wohne und keine Kinder, keinen Partner und keine Katze habe, die ich in schwierigen Verhandlungen davon überzeugen muss, dass Gummibärchen, Gurken und Katzenfutter unverpackt eigentlich viel besser wären. Dennoch macht diese Gewinnspiel-Aktion für mich Sinn, denn das Betriebsergebnis durch Gutscheinverlosungen zu verwässern, ist auch immer wieder ein Anreiz, mal zu gucken, welchen Müll ich noch vermeiden kann. Aus umweltpsychologischer Sicht gibt es ja schon lange die Erkenntnis, dass der Mensch am ehesten dann zum Handeln bewogen wird, wenn man im Portemonnaie was spürt.


Wie auch in den vergangenen Jahren besteht der Inhalt meines Gelben Sacks zu großen Teilen aus Kontaktlinsenbedarf, Chipstüten und Pralinenschachtel-Inlays. Dazu ein paar Altbestände aus dem Badezimmer, diverse Folien, Tablettenblister und Deckel von Konservengläsern und Flaschen. Viel Müll produziere ich inzwischen auch mit Blumenerdesäcken. Um meine Balkonproduktion an Tomaten, Bohnen, Salat und Kartoffeln auf Selbstversorgerniveau zu hieven (ja, es ist so anstrengend, wie es klingt), bin ich bereit, jedes Jahr eine Menge Erde aus dem Baumarkt ranzuschaffen. Die Starkzehrer wollen Futter. Zehren aber immer mehr an meiner Müllbilanz, merke ich. Jedenfalls, die leeren Erdesäcke kommen gar nicht erst in meinen Gelben Sack, sondern direkt in den Restmüll, die müßte man also in Gedanken auf die Müllbilanz noch draufpacken.*



Hier eine kleine Erläuterung zu den einzelnen Posten:

• Kontaktlinsenbedarf: Meine plastikintensivste Neurose, wie ich immer sage. Aus Gründen der Eitelkeit trage ich meine Brille nur im Schlaf. Kontaktlinsenbehälter, Kontaktlinsen selbst und vor allem die Flaschen für die Kontaktlinsenflüssigkeit machen aber ganz schön viel Abfall.

• Chipstüten: Nachdem ich in meinen ersten Jahren als Zero-Wasterin Rote Bete-Chips und Grünkohlchips selbst gemacht habe, bin ich vor längerer Zeit wieder auf Chips aus der Tüte umgestiegen. Schmeckt mir besser, geht schneller, ist knuspriger, und manchmal sind eine Tüte Chips und eine Flasche Bier einfach die beste Aussicht auf einen Abend.

• Pralinenschachtel-Inlays: Meine Mutter ignoriert seit jeher meine Müllvermeidungsbemühungen und schenkt mir regelmäßig Pralinenschachteln. Manchmal wählt sie (oder ihr Unterbewusstsein, da bin ich mir manchmal nicht sicher) Süßigkeiten aus, die extra fies verpackt sind, Raffaelo zum Beispiel oder „Celebrations“. Ich sage da nicht nein. Ich esse das auf oder lasse aufessen. Man kann so etwas auch immer gut auf Parties mitnehmen oder auf der eigenen Party anbieten. Weniger Müll im eigenen Gelben Sack hat man definitiv, wenn man die Pralinenschachteln in andere Haushalte verschleppt. Vor dem Image-Verlust bewahrt meist der Hinweis „Von meiner Mutter!“

• Altbestände aus dem Badezimmer: Die werden zum Glück weniger. Ich besitze aber tatsächlich immer noch einen Lippenpflegestift aus der Zeit vor meinem Umstieg auf Zero Waste. Verblüffend, wieviel Kram so rumliegt und wie selten man gewisse Produkte aber auch einfach braucht. Auch Neubestände sind dabei; zum Beispiel kaufe ich nach wie vor Wimperntusche in der herkömmlichen Plastikverpackung.

• Diverse Folien: Das ist eigentlich eher ein Überbegriff für „gemischten Müll“. Da gibt es zum Beispiel die Plastiktüte, in die ein Kleidungsstück eingepackt war, das ich online gekauft habe – besonders ärgerlich ist das, weil es sich um eine Öko-Klamotte handelte. Oder um Display-Verpackungen, etwa die um den USB-Stick, den ich unterwegs dringend benötigte und deshalb spontan kaufen mußte. Ungeplante Einkäufe bringen fast immer Müll mit sich, das zeigt sich da mal wieder.

• Tablettenblister: Zum Beispiel von Eisentabletten (Frau), B12-Tabletten (Vegetarierin), Vitamin D-Tabletten (Nordeuropäerin), Magnesium-Tabletten (Vitamin D-Konsumentin), Biotin-Tabletten (ich bin über 40. Leider wachsen von Biotin aber nur meine Augenbrauen). Vorgenommen habe ich mir, in der Apotheke zukünftig zu fragen, ob es Darreichungsformen mit weniger Verpackung gibt, etwa die flüssige Variante in Flaschen (wenn auch mit Plastikdeckel).

• Deckel von Konservengläsern und Flaschen: Ich LIEBE Gewürzgurken. Im Spreewald oder auf manchen Märkten gibt es die ja aus dem Fass. Hier leider nicht. Ich liebe auch Sauerkraut, gebrauchsfertig ohne Selbermachen. Und Maiskölbchen. Und weiße Bohnen in Tomatensauce. HMM! Immerhin hat sich das Kronkorkenproblem gelöst, seit ich mit anderen einen Unverpackt-Laden habe und wir dort eine Kronkorkensammelstation eingerichtet haben.

So, jetzt aber mal zur Sache. Ihr möchtet am Gewinnspiel teilnehmen? Dann schreibt einfach eine Email mit dem Betreff „Gelber Sack 2020“ an info@monomeer.de. In die Mail müßt Ihr eigentlich gar nichts weiter reinschreiben, es sei denn, es gibt es etwas, was Ihr schon immer mal sagen wolltet. Einsendeschluss ist der 15. November 2020. Wir benachrichtigen Euch anschließend per Email, falls Ihr eine/r der 3 GewinnerInnen seid. Solltet Ihr nicht zum Kreis unserer NewsletterabonnentInnen gehören, erteilt Ihr mit der Teilnahme am Gewinnspiel Euer Einverständnis, dass wir Eure Emailadresse in unseren Verteiler aufnehmen (natürlich mit allzeitiger Möglichkeit zum Abbestellen).








*Alternativen habe ich schon ausgecheckt. Das regionale Kompostierwerk verkauft leider nur Kompost (also Erde mit Extra-Doping) und keine normale Erde. Um weniger frische Erde zu benötigen, behelfe ich mir teilweise mit der Kulturtechnik „Strecken“ (neue und alte Erde und Dünger und Kompost und mischen).